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Heimischen Honig am Etikett erkennen

16. April 2019
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Rund 1,4 Kilo Honig isst im Schnitt jeder in Deutschland. So viel können heimische Imker mit ihren Bienen nicht produzieren: Weil die Honigsaison in unseren Breiten im August schon beendet ist. Und weil die Bienen in unserer intensiv genutzten, blütenarmen Landschaft oft nicht genügend Nektarquellen finden. Dazu kommt die Belastung der Bienengesundheit durch die Varroa-Milbe und Pestizide aus der Landwirtschaft.

Rund 80 Prozent des Honigs ist daher importiert, vor allem aus Süd- und Mittelamerika, wo es üppig und oftmals rund ums Jahr blüht. Auch im Bioladen finden sich neben regionalen Bio-Honigen viele exotische Sorten aus aller Welt. Die Herkunft lässt sich am Etikett ablesen. Wer mit heimischem Honig den regionalen Imker und die Bienen unterstützen will, darf sicher sein, dass er mit der Deklaration "Honig aus Deutschland" das richtige Produkt im Einkaufskorb hat. Manche Anbieter schreiben sogar explizit die Ernteregion dazu. Diese loben auch teure Spezialitäten aus dem Ausland aus, etwa Lavendelhonig aus der Provence oder Waldhonig aus dem Piemont.

Preisgünstigere Honige setzen sich oft aus verschiedenen Honigquellen aus fernen Ländern zusammen. Das bedeutet nicht automatisch, dass die Qualität minderwertig ist. Allerdings lassen viele Honigfirmen Kunden gerne über die Herkunftsländer im Dunkeln. Überlicherweise werden solche Honige so deklariert: "Mischung aus EU- und Nicht-EU-Ländern", auch im Bioladen ist das eine weitverbreitete Praxis. Das ist rechtens, wird sich aber wohl demnächst ändern. Das EU-Parlament plant eine Gesetzesänderung, die die Unternehmen zur Benennung der Herkunftsländer verpflichtet.