Umfrage: Mehrheit will keine Pestizide auf dem Acker
Laut repräsentativer Forsa-Umfrage vom November 2020 befürwortet eine große Mehrheit ein Ende des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft. Der Druck auf die Politik wächst.
Keine Pestizide in der Landwirtschaft, das wünschen sich 77 Prozent der Deutschen. Und zwar nicht nur, weil sie Natur und Umwelt schaden. 57 Prozent der Befragten sieht Pestizide in der Luft als großes oder sehr großes Risiko für die Gesundheit an, 77 Prozent als Gefahr für die Natur. Das Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft und das Umweltinstitut München - sie haben die Umfrage in Auftrag gegeben - fordern daher ein Sofortverbot der Ackergifte, die sich über die Luft verbreiten.
Dazu gehören die Stoffe Glyphosat, Pendimethalin, Prosulfocarb, Terbuthylazin und Metolachlor. Diese seien am häufigsten weit entfernt von Äckern in der Atemluft nachweisbar. Das hatte die Ende September 2020 veröffentlichte Studie „Pestizid-Belastung der Luft“ gezeigt. Ackergifte verbreiten sich teils mehrere Kilometer und zu Dutzenden weit abseits der Äcker bis in Städte und Naturparks hinein. Selbst auf der Spitze des Brockens im Nationalpark Harz waren zwölf Pestizide nachweisbar. Insgesamt fanden sich deutschlandweit 138 Stoffe.
Boris Frank, Vorsitzender vom Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft sagt dazu: „Wir können nicht weiter hinnehmen, dass sich ein Pestizid-Cocktail bis in die hintersten Winkel Deutschlands unkontrolliert ausbreitet. Wir rufen alle Interessierten dazu auf, bei den verantwortlichen PolitikerInnen nachzufragen, wer sie wie vor Ackergiften zu schützen gedenkt. Jeder und jede kann mitmachen und eine entsprechende Mail an die Agrar- oder UmweltministerInnen auf Landes- oder Bundesebene schicken.“ Eine Vorlage gibt es im Internet auf der Seite "Ackergifte Nein Danke".