Oh Weihnachtsbaum
Alle Jahre wieder ziehen im Dezember Weihnachtsbäume in Wohnungen und Häuser ein. Rund 30 Millionen wurden 2022 in Deutschland verkauft. 90 Prozent stammen aus Deutschland. Wenige aus nachhaltiger Produktion.
Die meisten Tannen, Fichten, Kiefern, aus denen einmal ein Weihnachtsbaum werden soll, wachsen in eigens angelegten Plantagen. Sie werden oft mit Insektiziden gespritzt, damit Rüsselkäfer und Läuse ihnen nicht schaden, Herbizide töten konkurrierende Pflanzen ab und Mineraldünger sorgen dafür, dass das Bäumchen gleichmäßig wächst und intensiv gefärbte Nadeln trägt.
Die Umweltorganisation Robin Wood schätzt, dass weniger als ein Prozent der in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume unter kontrolliert ökologischen Bedingungen heranwachsen: ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger. Dung kommt stattdessen von den Schafen, die zwischen den jungen Bäumchen das Gras kurzhalten. Und wenn keine Insektizide gespritzt werden, überleben auch die Nützlinge, die Schadinsekten zu Leibe rücken.
Der NABU empfiehlt, Öko-Weihnachtsbäume zu kaufen, oder, falls davon keine in der Nähe aufzutreiben sind, Bäume aus einem Wald in der Nähe. Die wachsen auf Sondernutzungsflächen, beispielsweise unter Stromleitungen oder über Gasleitungen. Wer danach sucht, kann einfach beim nächsten Förster oder Forstamt nachfragen. Manchmal gibt es auch Aktionen, bei denen sich Käuferin oder Käufer den Baum selbst raussuchen darf. Ein guter Anlass für einen weihnachtlichen Ausflug in den Wald.
Robin Wood gibt jährlich eine nach Bundesländern und Postleitzahlen sortierte, ausführliche Liste mit Verkaufsstellen für nachhaltige Weihnachtsbäume heraus.