Buchtipp: Bio-Pionierinnen
Frauen als Wegbereiter der Öko-Landwirtschaft – klar gibt’s die. Nur in der Öffentlichkeit tauchen sie selten auf. Ein Autorinnenteam hat sich jetzt drangemacht, Leben und Wirken von Pionierinnen des Bio-Landbaus zu recherchieren und aufzuschreiben. Und betrat damit Neuland.
Geh mal durch deine Stadt und schau dir die Denkmäler an. Dann zähle die Männer und die Frauen, die auf diese Weise geehrt werden ... - Geschichte wird anhand der beteiligten großen Männer erzählt. Das ist auch bei der Geschichte des Ökolandbaus nicht anders. Muss aber nicht sein. Heide Inhetveen, Mathilde Schmitt und Ira Spieker stellen in ihrem Buch "Passion und Profession" 51 Pionierinnen vor, die den Öko-Landbau mit Leidenschaft und Beharrlichkeit vorangetrieben haben.
Da gab es Gärtnerinnen, Pflanzenzüchterinnen, Saatgutvermehrerinnen, Hauswirtschaftslehrerinnen. Nina Hofstätter experimentierte zunächst im eigenen Garten und gründete später eine Lehrstätte für den Ökologischen Landbau. Lady Eve Balfour studierte während des ersten Weltkriegs Agrarwissenschaften und baute nach dem Krieg mit mehreren Mitkämpfern einen abgewrackten landwirtschaftlichen Hof wieder auf. Damit der Hof finanziell überlebte, machten sie auch schon mal Tanzmusik. Später war sie Initiatorin und Mitbegründerin der Soil Association in Großbritannien. Maria Müller, Gärtnerin und Lehrerin, unterrichtete die damals noch stark umstrittene Vollwerternährung und experimentierte in ihrem Hausgarten, um auf schonende Art Pflanzenkrankheiten zu beseitigen. Mit ihrem Mann, Dr. Hans Müller, gehörte sie zu den Begründern des organisch-biologischen Landbaus. Drei Beispiele für viele.
Heide Inhetveen, Mathilde Schmitt, Ira Spieker – Passion und Profession – Pionierinnen des ökologischen Landbaus - Oekom Verlag 2021 - 26 Euro