Zwiebelzwiespalt
Sie sind mit wunderschönen Blumen verwandt und können ganz schön beißen: Zwiebeln geben vielen Gerichten die richtige Basiswürze oder eine Extraportion Geschmack, sind in der Küche unersetzlich, ein Naturheilmittel – doch manchen sind sie einfach zu scharf. Hier ein paar Fakten, die du vielleicht noch nicht kanntest.
Narzissen, Lilien und die Amaryllis gehören zur Verwandtschaft der Speisezwiebeln. Doch während es bei den einen darum geht, schön auszusehen und das Auge zu erfreuen, sind es bei den anderen die inneren Werte, die zählen. Roh schmecken sie scharf, angedünstet werden sie süß und wenn du sie vorsichtig anbrätst, verbinden sich Zucker und Eiweiß und lassen fantastische Röstaromen entstehen.
Die amerikanische Starköchin Samin Nosrat steht mindestens 45 Minuten am Herd, um perfekt karamellisierte Zwiebeln herzustellen. Sie sollen bei mäßiger Temperatur viel Zeit bekommen, um braun zu werden und ihr unvergleichliches Röstaroma zu entwickeln. Die Aufgabe ist gar nicht so einfach, denn Zwiebeln brennen leicht an, man muss immer ein Auge darauf haben. Eine knappe Stunde lang. Ihr Trick: in reichlich Fett andünsten und direkt nach dem In-die-Pfanne-Geben leicht salzen, sodass sie Wasser ziehen.
Für Salate, die länger durchziehen müssen, sollten Zwiebeln blanchiert oder mit heißer Marinade übergossen werden. Geschält und zerkleinert verlieren sie mit der Zeit an Aroma, denn ihr ätherisches Öl Allicin reagiert mit der Luft.
Zwiebeln passen gut zu Erdbeeren – aber nur im Garten. Wenn du sie selbst im Garten anbaust, sind sie gute Nachbarn. Sie halten Schädlinge wie Spinnmilben oder die Möhrenfliege ab und schützen vor Bodenpilzen.
Zwiebeln enthalten natürliche Antibiotika. Ein warmes Zwiebelsäckchen hilft gegen Ohrenschmerzen, Zwiebelsirup soll Husten bekämpfen. Bienen- oder Wespenstiche, mit einer frisch halbierten Zwiebel bedeckt, schwellen weniger an und schmerzen weniger.
Für bestimmte Krankheiten wie falschen Mehltau oder Zwiebelfliege sind Zwiebeln selbst sehr anfällig. Im konventionellen Anbau wird daher das Saatgut gebeizt, also gegen Pilz- und Bakterienbefall chemisch behandelt und während seines Wachstums wird das Gemüse regelmäßig gespritzt. Bei Biozwiebeln wird auf die chemische Keule verzichtet. Unkraut wird in Handarbeit bekämpft.