Kokosöl: Bio first
Kokosöl erobert Küche und Kosmetikregal. Kunden haben es am Regal in der Hand, wie sich dieser Trend auf die Erzeugerländer auswirkt. Natives, fair gehandeltes Bio-Kokosöl ist die beste Wahl.
Mit dem vielseitigen Fett lässen sich Speisen kochen, braten, backen und aufgrund des hohen Anteils ungesättigter Fettsäuren sogar frittieren. In der Hautpflege ist Kokosöl als Pflege für Haut und Haar beliebt.
Wie umweltverträglich die Produktion von Kokosöl ist und unter welchen Bedingungen Menschen sie verarbeiten, haben Studierende aus dem Masterstudiengang Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft an der FH Münster untersucht. Neben Kokosöl untersuchten sie außerdem elf weitere Fette. Die Studierenden haben die verschiedenen Stationen vom Kokospalmen-Anbau auf den Philippinen, der Verarbeitung, dem Transport bis zur Nutzung und Entsorgung zurückverfolgt und bewertet.
Der aid Infodienst hat sich die Studie genauer angeschaut. Demnach fanden die Studenten Verbesserungsbedarf vor allem in den Bereichen Rohstoffgewinnung, Verarbeitung und Transport. Ungenügender Arbeitsschutz, schlechte Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit seien in den Philippinen verbreitet. Das Nettoeinkommen im Kokospalmanbau beträgt lediglich die Hälfte von Mais, einem Fünftel von Reis und einem Sechstel von Zuckerrohr. Es fehle aber auch an Wissen, um Rohstoffgewinnung und Verarbeitung effizienter zu machen. Beides könne bei besserer Ausbildung der Landbevölkerung unter ökologischeren, produktiveren und effektiveren Bedingungen stattfinden. Da Kokospalmplantagen selten intensiv genutzt und gedüngt werden, sei ihr Beitrag für die Umwelt eher positiv. Der Transport per Schiff führe wieder zu Emissionen, die die Gesamtbilanz verschlechterten.
Das Fazit der Untersuchung lautete: Kaufen Sie natives, möglichst unbehandeltes und fair gehandeltes Kokosöl. Man könnte auch einfach sagen: Kaufen Sie Bio-Kokosöl. Hersteller wie Rapunzel, Dr. Goerg, Bio Planète, Amanprana oder die Ölmühle Solling beziehen natives Bio-Kokosöl aus kleinbäuerlichen Projekten in Sri Lanka und von den Philippinen. Sie entlohnen ihre Bauern mit fairen Preisen und unterstützen Hilfsprojekte für eine bessere medizinische Versorgung, Umweltschutz und Bildung.