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Kirschen - süß oder sauer?

17. Juni 2021
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Ihre Saison ist kurz – deutsche Kirschen gibt’s nur von Juni bis August. Am besten schmecken sie frisch von der Hand in den Mund.

Je nach Sorte sind sie fruchtig-süß oder fein säuerlich. Doch bevor sie im Mund landen, haben Kirschen oft schon Abenteuer hinter sich. Die Blüten haben Spätfröste überlebt, die Blätter wurden vom Schimmel und von Blattläusen verschont. Die Früchte entgingen Schädlingen wie der Kirschessigfliege oder der Kirschfruchtfliege.

Jetzt ist alles gut. Vorausgesetzt, es handelt sich um Bio-Kirschen. Denn die überstehen auch einschlägige Tests auf Pestizide ohne Beanstandung. Während bei konventionell angebauten Kirschen oft Reste von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen werden. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart CVUA fand im vergangenen Jahr in konventionell angebauten Süßkirschen aus der Türkei ein Pestizid-Cocktail aus 18 verschiedenen Wirkstoffen.

Bio-Kirschbäume werden so gepflanzt, dass der Wind gut durchblasen kann und die Blätter schnell abtrocknen. Denn Feuchtigkeit fördert den Pilzbefall. Sie werden mit Netzen geschützt, um Schädlinge abzuhalten. Foliendächer bewahren vor zu viel Regen, der die empfindlichen Steinfrüchte platzen und faulen lässt. Fallen und Lockstoffe können dazu beitragen, den Insektenbefall zu minimieren. Die Maßnahmen sind arbeitsaufwändig und kosten Geld. Trotzdem gelingt es nicht immer, eine unversehrte vollständige Kirschenernte durchzubringen. Manchmal fällt sie ganz aus. Das erklärt, dass Bio-Kirschen etwas mehr kosten müssen als solche aus konventionellem Anbau.

Die Farbe der Kirschen sagt nicht unbedingt etwas über ihre Reife aus: Es gibt auch gelb-rote Sorten, die schon richtig süß schmecken. Klassisch sind die roten und die schwarzen. Saftig sind sie alle: Kirschen enthalten bis zu 80 Prozent Wasser und nur 60 Kilokalorien auf 100 Gramm.

Frische Kirschen erkennt man an ihrer prallen glänzenden Haut und am grünen Stiel. Am besten lassen sie sich im Kühlschrank aufbewahren: in einem gut verschlossenen Gefäß, denn sie nehmen gerne Gerüche an. Ungewaschen und mitsamt ihren Stielen halten sie in der Kühlung ein bis zwei Tage durch.