Jute-Tee
Wer Jute liest, denkt meistens an Stofftaschen. Dass daraus auch Tee gemacht wird, erfuhren die Hohenheimer Master-Studenten Julian Kofler und Mizanur Rahmann und Julian Börner zufällig bei einer Studienreise nach Bangladesch. Aus dem Zufall wurde ein Produkt, das die drei jetzt im Stuttgarter Startup „Intertrop“ verkaufen.
Jute-Pflanzen können mehr: Ihre Blätter werden in ländlichen Gegenden Bangladeschs traditionell für einen Gesundheits-Tee verwendet. Labor-Analysen in Deutschland bestätigen: Jute-Tee liefert reichlich Kalium und Calcium, aber auch Vitamine, Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Darüber hinaus soll der Tee ein feinherbes Aroma entwickeln. Das waren perfekte Ergebnisse für Julian Kofler, Mizanur Rahmann und Julian Börner von der Universität Hohenheim, die ursprünglich tatsächlich geplant hatten, mit Kleinbauern ins Gespräch zu kommen, um sie als Partner für nachhaltig produzierte Verpackungsmaterialien und Tragetaschen aus der Jutefaser zu gewinnen.
Jetzt erhoffen sich die engagierten Hohenheimer mehr aus ihrem Projekt. Sie vermuten, dass es gelingen könnte, Jute-Pflanzen doppelt zu nutzen: für Tee und in einem späteren Wachstumsstadium für die Fasergewinnung. Damit würden sich die wirtschaftlichen Chancen der Kleinbauern in der Region Manikgani verbessern. Ob das gelingen kann, wird noch in einer Feldstudie überprüft.
Einstweilen überzeugten die Jungunternehmer die Kleinbauern, fürs Projekt Jutepflanzen ökologisch anzubauen und vermarkten den daraus gewonnenen Tee. Gleichzeitig verfolgen sie ihr ursprüngliches Ziel weiter, nachhaltig produzierte Verpackungsmaterialien aus Jutefasern und echte Jutetaschen zu vertreiben. Der Jute-Tee ist bereits in einigen Weltläden im Raum Stuttgart zu erwerben, kann aber auch ein Jahr lang online im Online-Shop der Universität Hohenheim bestellt werden.