Die Schöne vom Baum
Die Mirabelle - zu Deutsch die Wunderschöne - kennen manche nur als Obstbrand. Dabei ist die goldgelbe Frucht mit ihrer feinen, duftenden Süße ein Geschmackserlebnis.
Die botanische Nähe der Mirabelle zur Pflaume ist offensichtlich, weshalb sie manchmal als gelbe Pflaume oder gelbe Zwetschge bezeichnet wird. Anders als die beliebte Pflaume führt die gelbe Frucht hierzulande aber eher ein Schattendasein. In Frankreich hingegen, insbesondere in der Region Lothringen, wird sie gehegt und gepflegt. Im 15. Jahrhundert wurden hier Mirabellenbäume in großem Stil angebaut. Bis heute dominieren diese Obstbäume ganze Landstriche. "La Reine de Lorraine" -die Königin von Lothringen - wird sie hier gerne genannt.
Mirabellen schmecken frisch vom Baum als süßes Obst und sind ideal für die Zubereitung von Kompott, Saft, Konfitüre oder als saftiger Kuchenbelag. Das kirschgroße, runde Steinobst ist reich an Beta-Carotin, Vitamin C und B-Vitaminen. Die Früchte schmecken süßer und aromatischer als Pflaumen und verströmen einen aromatischen Duft. Reife Mirabellen sollten aber schnell gegessen oder verarbeitet werden, im Kühlschrank halten sich die empfindlichen Früchtchen nur wenige Tage. Wer zuviel geerntet oder gekauft hat, kann sie nach dem Entsteinen einfrieren.