Der Bärlauch sprießt
Wo Bärlauch wächst, breitet er sich meist flächendeckend als dichter Blätterteppich aus. Wer das aromatische Frühlingsgrün sammelt, sollte allerdings genau hinschauen, denn die Pflanze hat zwei giftige Doppelgänger.
Oftmals verrät sich Bärlauch durch den knoblauchähnlichen Duft, der bei größeren Beständen buchstäblich in der Luft liegt. Das Sammeln der grünen Blätter ist für den Eigenbedarf erlaubt, außer in Naturschutzgebieten, wo jegliches Sammeln von Pflanzen verboten ist.
Etwas botanisches Grundwissen sollte jedoch vorhanden sein, denn Bärlauchblätter sehen denen von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen recht ähnlich. Diese Doppelgänger sind beide giftig. Neben Blattansatz, Standort und Blüte liefert der Duft einen gewissen Hinweis. Bärlauchblätter duften, wenn man daran reibt, nach Knoblauch. Dieser typische Geruch fehlt bei Herbstzeitlosen und Maiglöckchen. Allerdings haftet der Knobi-Duft anschließend an den Händen und ist dann kein verlässliches Kriterium mehr.
Beim Bärlauch als Waldgewächs besteht grundsätzlich auch das Risiko, dass auf den Blättern die mikroskopisch kleinen Fuchsbandwurmeier haften. Werden sie mitgegessen, kann es eventuell zu einer Infektion mit dem Parasiten kommen, die sich meist erst nach einem Jahrzehnt mit schwerwiegenden Symptomen zeigt. Daher muss Bärlauch sehr gründlich gewaschen werden. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, macht kein Pesto, sondern kocht mit der Gewürzpflanze. Denn bei 60 Grad Celcius gehen die Eier sicher zu Grunde. Einfrieren bei -20 Grad Celcius oder Einlegen in Alkohol können ihnen dagegen wenig anhaben.