Antersdorfer mahlt und flockt in neuer Bio-Mühle
Zweieinhalb Jahre dauerte es bis zur Fertigstellung – jetzt wurde die neue Antersdorfer Mühle offiziell eröffnet. Sie gilt als eine der modernsten Bio-Mühlen Europas.
Die Familie Priemeier gehört zu den Bio-Pionieren. Seit den 70er Jahren mahlt und flockt sie im südostbayerischen Antersdorf ausschließlich Bio-Getreide. Das Unternehmen hat Tradition. Die Familie bewirtschaftet die Mühle nun schon in der fünften Generation. Im Sommer 2016 stand das alles plötzlich auf der Kippe. Innerhalb weniger Stunden hatte ein Hochwasser die alte Mühle zerstört.
Die Familie entschied sich für den Wiederaufbau. Die neue Mühle verarbeitet Weizen, Roggen, Gerste und Hafer, Dinkel, Mais, Buchweizen und Hülsenfrüchte zu Mehl, Grieß und Flocken aus ökologischem Anbau. Saaten wie Sonnenblumenkerne, Sesam oder Leinsamen werden dort gereinigt. Allein an Hafer können täglich bis zu 100 Tonnen verarbeitet werden. 250 Biolandwirte liefern Getreide aus dem Umkreis von 150 Kilometern.
In den Zellen des 40 Meter hohen Siloturms lagern bis zu 8.500 Tonnen Getreide. Damit nichts schiefgeht, wird die Anlage regelmäßig sterilisiert. Nicht mit Chemie, sondern mit Wärme: Zweimal pro Jahr wird dafür die Prozessluftanlage hochgefahren und die gesamte Produktion für 24 Stunden auf 50 Grad hochgeheizt. Im Normalbetrieb sorgt diese Anlage für saubere, gefilterte Luft in der Mühle.
Abfallprodukte werden weiterverarbeitet – leere Spelzen bereichern beispielsweise Futtermittel für Rinder. Andere Abfälle landen in einer Biogasanlage, die Strom produziert. Auf lange Sicht peilen die Mühlenbetreiber an, den gesamten Strom autark bereitzustellen.
Die neue Antesdorfer Bio-Mühle wurde vor wenigen Wochen offiziell in Betrieb genommen.