Buchtipp: Das Boden-Dilemma
Der Boden, auf den wir unsere Füße stellen und von dem wir leben, ist heftig umkämpft. Tanja Busse und Christiane Grefe beschreiben in ihrem Buch „Der Grund“ viele Facetten dieses Kampfs und suchen nach Lösungsansätzen.
Keiner kann ohne Boden leben: auf ihn bauen wir unsere Häuser und Straßen, wir bergen Schätze wie Kohle, Wasser oder seltene Erden aus ihm. Landwirte nutzen ihn zum Anbau von Lebensmitteln und Energiepflanzen, Bäume müssen auch irgendwo wachsen. Jeder will davon haben, aber immer wieder wurde versäumt, diesen Grundschatz, der eigentlich Gemeingut sein sollte, zu schützen.
Die beiden Journalistinnen Tanja Busse und Christiane Grefe beschreiben einerseits, inwiefern Boden für uns von existenzieller Bedeutung ist und zeigen andererseits, warum es in diesem Konflikt keine einfache Lösung gibt. Es geht nicht nur um Spekulanten, die in Boden etwas sehen, mit dem sich Geld machen lässt. Auch die großen Ziele Klimaschutz und Energiewende lassen sich nicht verwirklichen ohne auf Grund und Boden zurückzugreifen.
Das Thema ist komplex. Es entsteht eine Vorstellung davon, welche Fäden zu diesem verwirrten und verknoteten Problemknäuel gehören und eine leise Ahnung, wo und in welche Richtung gefädelt und gezogen werden muss, um einen Strang zu lösen. Die Journalistinnen formulieren Wünsche an die Politik, die diesen gordischen Knoten lösen soll. Auch kleine Lösungsansätze, an denen jedermensch sich beteiligen kann, werden skizziert. Ein umfassendes Werk, das sich sicherlich noch besser nutzen ließe, wenn es ein Stichwortverzeichnis bekommen hätte.
Tanja Busse, Christiane Grefe: Der Grund; 240 Seiten, Buch: 24 Euro ISBN: 978-3-95614-585-8, E-Book (Epub) 19,99 Euro ISBN: 978-3-95614-595-7
