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Kleidung aus Holz

30. November 2016
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Der Stoff fühlt sich glatt und kühl an: Wer heute ein T-Shirt kauft, hat nicht nur die Wahl zwischen Baumwolle und Synthetik, im Angebot steht auch Holz. Die Faser wird aus Eukalyptus gewonnen und für ihre Herstellung soll 10- bis 20mal weniger Wasser zum Einsatz kommen als für ein vergleichbares Baumwoll-T-Shirt.

Kleidung aus Baumwolle trägt sich angenehm. Aber Baumwolle ist umstritten: Zur Herstellung eines T-Shirts werden 2.700 Liter Wasser benötigt, dazu das Doppelte bis Vierfache seines Gewichts an Chemikalien. Schon seit längerem wurde daher nach nachhaltigen Alternativen gefahndet.

Tatsächlich ist das Verfahren, mit dessen Hilfe sich Holz zu Textilien verarbeiten lässt, schon über 100 Jahre alt. Die Pflanzenfasern werden aufgelöst und zu einem Zellulosebrei verarbeitet, aus dem sich Fäden herstellen lassen. Allerdings waren bislang zur Herstellung von Viskose so viele chemische Zusätze nötig, dass dieser Stoff zu den synthetischen Textilien gezählt wird. Die zweite Generation der Holz-Textilien, nur aus Buchenholz produziert, mit festeren Fasern, heißt Modal.

Mit Lyocell oder Tencel wurde nun eine umweltschonendere Form der Herstellung gefunden. Das Eukalyptusholz stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft; künstliche Bewässerung und der Einsatz von Pestiziden sind nicht nötig.

Der neue Stoff wird als atmungsaktiv, antibakteriell und allergikergeeignet präsentiert und besonders gerne zu Sport- und Kleinkindkleidung oder Bettwäsche verarbeitet.