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Glühwürmchen brauchen wilde Gärten

17. Juli 2023
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Ein lauer Sommerabend in der Natur und die Glühwürmchen leuchten dazu - was für ein Glück. Denn Glühwürmchen sind selten geworden. Einige Tipps, wie du sie unterstützen kannst, hat der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) zusammengestellt. 

Glühwürmchen - eigentlich sind es Leuchtkäfer - leuchten, wenn sie auf Partnersuche sind. In Deutschland sind drei Arten heimisch: der Kleine Leuchtkäfer, der Große Leuchtkäfer und der Kurzflügel-Leuchtkäfer. Alle Leuchtkäfer-Weibchen können leuchten. Bei den Männchen kann das nur der Kleine Leuchtkäfer. Alle drei Arten nutzen jedoch Leuchtsignale, um sich bei Einbruch der Dunkelheit zur Paarung zusammenzufinden. Die Weibchen erklimmen einen Grashalm oder einen erhöhten Sitzplatz. Dann beginnt die Lichtershow: Mit ihrem artspezifischen Leuchtmuster leiten die Glühwürmchen-Damen wie Fluglotsen die Männchen zu sich herab. 

Ihre Heimat sind feuchte Lebensräume: In der Nähre von nassen Wiesen, Bach- und Flussufern, Auwäldern und feuchten Gebüschen oder Waldrändern. Vor allem zwischen 22 und 24 Uhr in lauen Sommernächten und bei Neumond lassen sie sich gut beobachten. An sehr dunklen Stellen sieht man manchmal auch die schwach leuchtenden Larven. 

Das kannst du tun:

  • Den Rasen nicht vollständig mähen. Kleine Inseln mit hohem Gras sind ein guter Rückzugsort. Das gilt besonders von Mai bis August.
  • Kein Schneckengift einsetzen.
  • Schnittgut im Garten liegenlassen, Trockenmauern errichten oder Äste aufhäufen. Das nutzen die Weibchen als Sitzwarte, außerdem finden hier die Larven Schutz.
  • Garten möglichst so wenig wie möglich beleuchten.

Und woher kommt das Leuchten?

Es entsteht durch eine biochemische Reaktion im Leuchtorgan der Käfer. Luciferin wird oxidiert, das entstehende Licht strahlt durch durchsichtige Felder im Hinterleib des Käfers nach außen. Dieses Phänomen wird als Biolumineszenz bezeichnet (von bios = Leben und lumen = Licht). Auf den Wirkungsgrad dieses Leuchteffektes wäre jeder Techniker neidisch – er liegt bei 95 Prozent. Was bedeutet, dass fast alle Energie in Licht umgewandelt wird und kaum Wärme als Produkt entsteht. Keine künstliche Lichtquelle hat bisher einen solchen Wirkungsgrad erreicht. Besonders hell sind die Käfer aber nicht: Die abgegebene Lichtmenge beträgt etwa ein Tausendstel des Lichtes einer Kerze.

Mehr zur Lebensweise der leuchtenden Insekten liest du hier.