Wenn nach 500 Jahren Geschichte des Gins jemand auf die Idee kommt liquide pflanzliche Lipide zur Förderung der verarbeiteten Aromen zu benutzen, ist das entweder ein Fall von Innovation oder Wahnsinn. Ein ohnehin schmaler Grat. Im "OEL’s 3 Gin” werden 168 Jahre familiengeführte Destillen-Tradition und 5 Jahre Landwirtschaft in Startup-Manier, also Gin und Olivenöl oder auch Kalamata und Berlin vereint und meistern zusammen eben diesen Grat. Geschmacklich wie geschichtlich.
Olivenöl und Gin in Kombination sind nicht nur ein Garant für reichlich Verwirrung, sondern auch für die zweischneidige Gewissheit, ein Novum geschaffen zu haben. Eben dieses definiert sich dadurch, dass bisher keine, durch pflanzliche Fette aromatisierte, Spirituose produziert wurde. In dem Moment in dem eine Spirituose mit pflanzlichen Fetten zeitweilig in Verbindung kommt, aromatisieren sich beide Bestandteile gegenseitig, ohne sich dabei jedoch zu verbinden.
Im Falle des OEL's 3 Gins, werden die sogenannten Botanicals, sprich die verarbeiteten pflanzlichen Extrakte, durch die hohe Pflanzenfett-Konzentration des “OEL’s” hervorgehoben und damit geschmacklich deutlich unterstrichen. Durch das "Waschen" des Alkohols mit Olivenöl wird beides für kurze Zeit in Verbindung gebracht, aufeinander ruhen gelassen und dann schlussendlich unter niedrigen Temperaturen und durch Filter voneinander getrennt. Es bleiben aromatisierter Gin und hochprozentiges Olivenöl zurück. Dies ist ein vielseitig angewandtes Prinzip, um die Hürde der unterschiedlichen Dichten gekonnt zu nehmen und Austausche der Aromen zu ermöglichen.
Das Olivenöl wirkt hier in mehreren Stufen: Auf erster Ebene fördert es die vorhanden mediterranen Aromen des Gins und auf zweiter Ebene rundet es den Gin ab und gibt ihm im Abgang eine samtig weiche Textur.
Diese Einzigartigkeit des Geschmackes und der Idee wurde jüngst erst mit „Bronze“ bei den Craft Spirits Awards 2020 in Berlin, mit “Silver” bei der IWSC 2019 und mit „Gold“ bei den Spirit Masters 2019 ebenfalls in London prämiert.