Die Geschichte der Salzgewinnung
Laut Legende wurde der jetzige Brunnen genau an der Stelle errichtet, an dem ein durstiges Hirtenmädchen einst ihren Durst löschen wollte – aber nur Salzwasser vorfand. Seitdem ist die Salzgewinnung in Rio Maior beständig. Zur Zeit sind es etwa 80 Familien, überwiegend Kleinbauern, die sich in den 70iger Jahren zu einer landwirtschaftlichen Genossenschaft zusammenschlossen und somit den Verfall der Saline und das alte Handwerk retteten. Grundsätzlich verläuft die Salzgewinnung wie in alter Zeit. Die einzige Neuerung ist eine Tauchpumpe, welche das Salzwasser von tief unten herauf holt. Vom Brunnen aus wird dann die Sole in tiefere Sammelbecken geleitet, wo die Verdunstung und Erwärmung beginnt. Während des Verdunstungsvorganges werden die sich bildenden Kristalle ständig mit frischer Sole übergossen. Im Idealfall dauert dieser Arbeitsvorgang eine Woche, denn die Sole ist 7x so salzig wie Meerwasser. Auf hölzernen Podesten trocknet das Salz ca. 60 Stunden in der heißen Sonne und wird dann mit Schubkarren zum Hauptkanal gefahren. Dort ruht das Salz und trocknet noch ein wenig, bis es gemahlen und verpackt wird.