Studie: Öko-Landwirtschaft vorteilhaft für Insekten
In einer Pilotstudie haben Forscher der Zoologischen Staatssammlung München das Insektenaufkommen auf ökologisch und konventionell bewirtschafteten Flächen verglichen. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Öko-Landwirtschaft liegt in Bezug auf Biomasse, Artenvielfalt und stark gefährdete sowie vom Aussterben bedrohte Arten deutlich im Vorteil.
Die Forscher haben für die Vergleichsstudie auf einem ökologisch und einem konventionell betriebenen Hof Insektenfallen installiert. Allein bei Schmetterlingen enthielten die Fallen des Öko-Bauernhofes rund 60 Prozent mehr Arten als die des Vergleichs-Hofs. Weiterhin entdeckten die Forscher auf den ökologisch betriebenen Flächen 30 Arten gefährdete Schmetterlingsarten, die auf der Roten Liste stehen. Das ist die doppelte Menge wie auf den Flächen des konventionellen Hofs. Das Forscherteam hat auch die Biomasse beider Höfe miteinander verglichen. Für die ökologisch betriebenen Flächen haben sie die 2,6-fache Menge erhalten.
Für das Pilotprojekt hat die Zoologische Staatssammlung München moderne, genetische Artbestimmungsmethoden verwendet. Die Forscher erstellen seit vielen Jahren eine DNA-Referenz-Bibliothek aller bayerischen Insekten. Dadurch können sie schnell und zuverlässig große Insektenbestände charakterisieren und auch Artengruppen erfassen, die Experten bisher nicht zur Verfügung standen. Die Sektion für Schmetterlinge konnte so die Auswirkungen verschiedener Landnutzungsformen auf den Insektenbestand erstmals auf breiter Basis untersuchen. Bereits jetzt ergaben die Ergebnisse, dass der ökologische Landbau dazu beiträgt, den Artenverlust zu verringern. Das Projekt wird fortgesetzt und ist auf fünf Jahre angelegt.